Schilder weisen Beginn und Ende der Mautpflicht aus
16.11.2018 | Olaf Thiel

Toll Collect: Faktenatlas zur Lkw-Maut in Deutschland

Seit 2005 betreibt Toll Collect das elektronische Mautsystem in Deutschland. Der Toll Collect-Blog hat die wichtigsten Fakten zur Lkw-Maut zusammengetragen.

1) Lkw-Maut läuft seit 2005 stabil und zuverlässig mit Toll Collect

Toll Collect erhebt die Lkw-Maut in Auftrag der Bundesregierung von Deutschland seit 2005. Seitdem läuft das Mautsystem stabil und zuverlässig. Toll Collect erzielt bei der Mauterhebung und -abrechnung ein Qualitätsniveau von 99,9 Prozent.

2) Lkw-Maut gilt für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen

Mautpflichtig sind in Deutschland alle Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen. Das mautpflichtige Streckennetz setzt sich zusammen aus allen Autobahnen und allen Bundesstraßen in Deutschland. Genauer gesagt, fast allen. Nicht mautpflichtig sind die Bundesautobahn A 6 von der deutsch-französischen Grenze bis zur Anschlussstelle Saarbrücken-Fechingen in beiden Fahrtrichtungen und die Bundesautobahn A 5 von der deutsch-schweizerischen Grenze und der deutsch-französischen Grenze bis zur Anschlussstelle Müllheim/ Neuenburg in beiden Fahrtrichtungen.

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3) Lkw-Maut finanziert Straßen-Infrastruktur

Die Netto-Mauteinnahmen fließen komplett in die  Finanzierung der Straßenverkehrsinfrastruktur. Somit folgt die Verwendung der Lkw-Maut dem Verursacherprinzip. Neben den Betreiberkosten, die ebenfalls aus den Mauteinnahmen kommen, finanziert die Lkw-Maut auch die Harmonisierungsmaßnahmen und die Kfz-Steuerentlastung für die deutschen Transportunternehmen. 2019 betrug der Mautumsatz 7,44 Milliarden Euro.

4) Lkw-Maut funktioniert auf vielen Wegen

Um sich ins Mautsystem einzubuchen, können Kunden zwischen der OBU und der manuellen Einbuchung wählen.

Die OBU ist für viele Kunden der bequemste Weg. Einmal im Fahrzeug eingebaut, startet sie mit dem Drehen des Zündschlüssels und erhebt automatisch die Maut auf mautpflichtigen Strecken.

Bei der manuellen Einbuchung kann sich der Kunde entscheiden, ob er per App, online am Desktop oder am Mautstellen-Terminal buchen will. Auf allen Geräten ist die Bedienoberfläche zur Mautbuchung gleich.

5) Lkw-Maut hilft beim Umweltschutz

In der jährlichen Umwelterklärung zeigt Toll Collect, warum die Maut zum Umweltschutz beiträgt. Ein großer Punkt: Die Mauthöhe ist abhängig von der Schadstoffklasse. Das hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Transportunternehmer nach und nach ihre Lkw-Flotten auf umweltfreundlichere Fahrzeuge umgestellt haben. Elektro-Lkw sind sogar von der Maut ausgenommen.

6) Lkw-Maut spricht viele Sprachen

Toll Collect informiert in insgesamt 27 Sprachen über alles rund um die Lkw-Maut. Die Kollegen im Customer Service helfen den Kunden in vier Sprachen: deutsch, englisch, polnisch und französisch. In diesen Sprachen sind auch die Toll Collect-Homepage und das Kunden-Portal erreichbar. Die Broschüre „Nutzerinformation“ gibt es in 27 Sprachen.

Toll Collect beitet Informationen in 27 Sprachen an.

Toll Collect bietet Informationen in 27 Sprachen an

7) Lkw-Maut ist interoperabel

Die Toll Collect-OBU kann mit dem Service Toll2Go in Österreich Maut erheben. Der Vorteil für die Lkw-Fahrer: Sie benötigen nur noch ein Fahrzeuggerät für beide Mautsysteme. Trotz einer gemeinsamen On-Board Unit besteht mit beiden Mautbetreibern Toll Collect und Asfinag weiterhin ein eigener Vertrag. Somit erfolgt die Abrechnung der Maut durch beide Mautbetreiber separat.

8) Lkw-Maut wird regelmäßig überprüft

Die Kontrolle der korrekten Bezahlung der Maut übernehmen Toll Collect und das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gemeinsam mit einer Vielzahl an Kontrollmaßnahmen.

Toll Collect ist für die automatische Kontrolle mit Kontrollbrücken und -säulen zuständig. Die Kontrollbrücken und Kontrollsäulen überprüfen ganz automatisch, ob ein mautpflichtiges Fahrzeug Maut entrichtet hat.

Darüber hinaus übernimmt das BAG alle weiteren Kontrollen. Dazu gehören zum einen die stationäre Kontrolle auf Parkplätzen, die mobile Kontrolle aus einem Kontrollfahrzeug heraus und zum anderen die Betriebskontrollen direkt in den Unternehmen.

Kommentare (1)

Wolfgang Krüger
02.03.2020 10:18

Warum gibt es nicht, z.B. für Überführungen, eine Box, ähnlich der Go-Box in Österreich und Polen, die an die Frontscheibe gesetzt wird und für ein rotes Überführungskennzeichen angemeldet werden kann?
Vom Fahren angenehmer, da man z.B. bei Staus oder voller Strecke, ohne Umbuchung eine andere Strecke nehmen kann. ( z.B. FFM - A5 - A45 - A1 - HB oder FFM - A5 - A7 - A27 - HB)