Wer Lkw-Maut zahlen muss, ist mit einer OBU gut bedient: einfach einbauen lassen und losfahren. Mit einer Werksvorrüstung für die OBU geht das noch schneller und kostengünstiger.
Viele Lkw, die an der automatischen Erhebung der Lkw-Maut teilnehmen, wurden bereits vom Lkw-Hersteller als Neufahrzeuge während der Produktion im Werk für die Montage der OBU vorgerüstet.
Hersteller vereinfachen den Einbau der OBU
Zur Werksvorrüstung gehören mehrere Arbeitsschritte: Die Antenne wird auf dem Fahrzeugdach montiert. Dann werden Kabel verlegt, die später die OBU mit der Antenne, dem DSRC-Modul und der Fahrzeugbatterie verbinden. Das ist bei den verschiedenen Herstellern sehr ähnlich. Nach dem Kauf des Lkw ist für den Monteur in der Werkstatt beim Einbau des Fahrzeuggerätes nicht mehr viel zu tun: Er schiebt die OBU in den DIN-Schacht, klebt das DSRC-Modul an die Windschutzscheibe und schließt die Kabel an. Fertig ist der Einbau. Inklusive der Personalisierung der OBU dauert das etwa eine Stunde. Anders ist die Sache ohne Werksvorrüstung: Dann braucht der Monteur mehr Zeit, zum Beispiel für das Verlegen der Kabel.
7,5 Tonner ebenfalls für Lkw-Maut vorbereitet
Alle großen Lkw-Hersteller bieten die OBU-Vorrüstung von Neufahrzeugen an, vor allem im Segment über 12 Tonnen. Mit der Erweiterung der Mautpflicht auf 7,5-Tonner im Oktober 2015 wurden gar nicht so viele neue Fahrzeugtypen mautpflichtig wie man meinen könnte. Der größte Teil der neu hinzukommenden Lkw sind leichtere Versionen bereits mautpflichtiger Fahrzeugtypen. Ein gutes Beispiel ist der Mercedes-Benz Atego, den es in Ausführungen von 6,5 bis 15 Tonnen gibt. Rein äußerlich sind die Versionen kaum zu unterscheiden. Meist handelt es sich um sogenannte Koffer- oder Pritschenfahrzeuge, wie sie auch unter den Lkw ab 12 Tonnen oft zu finden sind. Diese Fahrzeuge sind dann meist mit einer Vorrüstung für die OBU ausgestattet.
Transporterklasse kann nachholen
Einige wenige Modelle wurden 2015 aber tatsächlich erstmals mautpflichtig. Ein Beispiel ist der IVECO Daily 70. IVECO hat bereits angekündigt, die Lkw unter 12 Tonnen in die Werksvorrüstung mit aufzunehmen. Vielfältig wird das Bild, wenn man Fahrzeuge betrachtet, die erst mit Anhänger über die 7,5-Tonnen-Grenze kommen. Hier rückt die gesamte Transporterklasse ab 4,2 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ins Visier der Mautpflicht. Es kommt deren Fahrern sicher entgegen, wenn die Hersteller darauf reagieren und die Werksvorrüstung hier auch anbieten.
Verlässliche Erhebung der Lkw-Maut
Toll Collect hat mit dem Anbieter der Antennen und Kabel einen Vertrag geschlossen, auf dessen Grundlage die Lkw-Hersteller dort Material abrufen. Die Hersteller wiederum haben sich Toll Collect gegenüber verpflichtet, die Kabinen ihrer Lkw für die automatische Mauterhebung vorzubereiten. Diese Zusammenarbeit läuft so bereits seit 2005. Und das hat einen guten Grund: die hohe Qualität und Leistungsfähigkeit des Toll Collect-Systems. Eine Gesamterfassungsquote von 99,9 Prozent ist bei mehr als einer Million registrierter Fahrzeuge ein hervorragendes Ergebnis. Dieser Erfolg hat viele Ursachen – eine davon ist die Werksvorrüstung, die die Qualität des Einbaus der OBU weiter erhöht. Nicht zuletzt profitieren davon die Fahrer und Speditionen durch eine verlässliche automatische Erhebung der Lkw-Maut.
Manfred Wölfl
31.03.2020 21:48Das ist alles ganz toll. Aber seit 01.01.2019 muss auch ein Schlepper der im Gartenbau oder sonst wo gewerblich fährt eine OBU haben, denn er ist ja Mautpflichtig. Leider ist dieser Einbau bei allen Schlepper sehr umständlich bis nicht möglich. Die Zugelassenen Werkstätten können nur Lkws umrüsten bzw. die OBU einbauen. Bei Schleppern hört es auf. Also wir haben in 1. Halbjahr 2019 einen Schlepper sehr aufwendig und umständlich umrüsten lassen. von TollCollect keine Unterstützung erhalten. Somit werden wir diese Jahr unseren neuen Schlepper nicht umrüsten und ohne OBU fahren. ußer TollCollect bewegt sich und leistet Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Wölfl