Kontrollsäule Sarstedt
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28.09.2018 | Olaf Thiel

Drei Fakten zur Kontrollsäule von Toll Collect

Mit der Einführung der Lkw-Maut auf allen deutschen Bundesstraßen begann auch der Einsatz der vier Meter hohen, blauen Kontrollsäule. Sichtbar ist sie schon länger an den Straßen. Und führt damit zu mancher Spekulation. Also sprechen wir Klartext: Hier kommen kurz und knackig drei Fakten zu den Kontrollsäulen.

1) Kontrollsäulen kontrollieren die Maut – und das datensicher

Die Kontrollsäulen von Toll Collect kontrollieren, ob ein mautpflichtiges Fahrzeug die Maut entrichtet hat oder nicht. Sie sind keine Geschwindigkeitsblitzer. Um die Gefahr einer Verwechslung auszuschließen, hat Toll Collect die Kontrollsäulen bewusst optisch anders gestaltet als den typischen Blitzer am Straßenrand: Sie sind vier Meter hoch und in einem auffälligen Blau lackiert. Wer solch eine Säule sieht, muss nicht bremsen. Denn die Maut wird bei jeder Geschwindigkeit kontrolliert.

Die Kontrollsäule klassifiziert, während ein Fahrzeug daran vorbeifährt, ob es mautpflichtig ist. Mit Hilfe von Stereo-Bildverarbeitung, Seitenkamera und moderner Sensortechnik ermittelt die Säule die Maße des Lkw und die Anzahl der Achsen. So erkennt sie, ob es sich um ein Fahrzeug oder eine Fahrzeugkombination ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht handelt.

Die Säule hat dabei Kontakt zur OBU, die im Lkw installiert ist. Ist die OBU angeschaltet, funktioniert ordnungsgemäß und stimmt die Anzahl der angegebenen Achsen mit der Anzahl aus der Überprüfung überein, werden die Daten sofort und automatisch gelöscht. Besteht der Verdacht, dass die Gebührenpflicht verletzt wurde, werden die Daten an das Toll Collect-Rechenzentrum gesendet und überprüft.

Die Kontrollsäule leitet ausschließlich Daten von Lkw ab 7,5 Tonnen, bei denen der Verdacht besteht, dass nicht oder falsch gezahlt wurde, an das Kontrollzentrum weiter. Alle anderen Daten werden sofort gelöscht. Sie überprüft also nicht die Geschwindigkeit, sondern ob der Fahrer seiner Mitwirkungspflicht für die Lkw-Maut nachgekommen ist.

Kontrollsäule Sarstedt

Rund 600 Kontrollsäulen kontrollieren zukünftig die Lkw-Maut auf Bundesstraßen. Foto: Toll Collect

2) Kontrollsäulen sind nicht allein

Die Kontrollsäulen gehören zum sogenannten Kontrollmix. Dieser Kontrollmix besteht zum einen aus der automatischen Kontrolle über Säulen auf den Bundesstraßen und Kontrollbrücken auf den Autobahnen. Auf den Bundesstraßen ergänzen die Kontrollsäulen die mobilen Kontrollen des Bundesamtes für Güterverkehr.

Zum anderen gehören dazu die stationären und mobilen Kontrollen sowie die Betriebskontrollen durch die Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr. Durch dieses Zusammenspiel ist immer eine wirkungsvolle Kontrolle der Lkw-Maut gewährleistet.

3) Kontrollsäulen können keine Maut erheben

Die Mauterhebung in Deutschland ist ein satellitengestütztes Mautsystem. Die Gebühr wird streckenabhängig erhoben. Die On-Board Unit (OBU) ist dabei für die Transportunternehmer der einfachste und bequemste Weg, die Maut erheben zu lassen. Die OBU sendet die Fahrdaten und fahrzeugspezifische Fahrzeugmerkmale an das Toll Collect-Rechenzentrum. Dort findet anschließend die Zuordnung der Fahrdaten zum mautpflichtigen Streckennetz statt und die Maut wird berechnet.

Ein zweiter Weg, die Maut zu bezahlen ist die manuelle Einbuchung per App, online oder am Terminal.

Kommentare (2)

Wolf Rabe
25.09.2019 12:12

Wie unterscheidet denn nun aber das Gerät zwischen z.B. einem Mercedes Atego 8xx, mit 7,49t zGg und einem mit z.B. 8,4t zGg? Äußerlich ist kein Unterschied erkennbar, doch zweiterer müsste Maut zahlen.

01.10.2019 14:33

Hallo Harr Rabe, zur Mitwirkungspflicht des Fahrers gehört es, die korrekte Gewichtsklasse seines Fahrzeuges ins Fahrzeuggerät einzugeben.
Viele Grüße
Stephanie Kunert